Geothermie in Österreich

Wärme aus der Tiefe für Biogemüse

06.09.2022

Im März dieses Jahres hat das erste Geothermie-Gewächshaus Oberösterreichs den Betrieb aufgenommen. Die Wärmeenergie stammt aus 2’000 Metern Tiefe und wird mit etwa 100°C an die Oberfläche gefördert.

Der BioHof Geinberg.

In einem der modernsten und umweltfreundlichsten Glashäuser Europas wachsen Bio-Tomaten, Bio-Paprika und Bio-Gurken, die allesamt von Anfang März bis Ende November in regionalen Supermärkten zu kaufen sind. Die Produktionsfläche des neuen Gewächshauses beträgt ca. 11ha, die Beheizung erfolgt klimaneutral mit Geothermie. Der Bau der riesigen Gewächshausfläche dauerte von Oktober 2020 bis März 2022.

Bewährtes Energiekonzept könnte weitere Nachahmer finden
Das Unternehmen BioHof Geinberg profitiert von der langjährigen Erfahrung der Betreiber, die im bayerischen Kirchweidach bereits seit 2014 erfolgreich Geothermie zur Beheizung ihrer Gewächshäuser einsetzen. Eine hauseigene Photovoltaik-Anlage erzeugt den Strom, unter anderem für die Pumpen der Geothermieanlage. Sie fördert Thermalwasser mit einer Temperatur von ca. 100 Grad aus einer Tiefe von rund 2’000 Meter.

Der gesamte Betrieb ist als Kreislaufwirtschaft aufgebaut. Das Sammeln von Regenwasser ermöglicht eine autarke Wasserversorgung und schont die regionalen Wasserressourcen. Es kommt ausschliesslich Bio-Dünger und aus den Pflanzenabfällen vor Ort hergestellter Kompost zum Einsatz. Die Bestäubung wird durch Hummeln gewährleistet und Nützlinge statt Pestizide zur biologischen Schädlingsbekämpfung eingesetzt. Da die übliche Beheizung von Gewächshäusern mit Erdgas zunehmend nicht mehr rentabel ist, könnten in Zukunft immer mehr Agrarbetriebe auf Geothermie umsteigen.

Weitere Informationen
https://www.biohof-geinberg.at/

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