Initiative für Städte und Gemeinden

Informieren und zuhören: Geothermie-Schweiz im Dialog mit Städten und Gemeinden

19.12.2019

Die Rahmenbedingungen für die Geothermie sind so günstig wie nie zuvor in der Schweiz. Viele Faktoren spielen der Geothermie eigentlich in die Hände: eine breite gesellschaftliche Diskussion über das Klima, nationale und kantonale Ziele für die CO2-Reduktion, zunehmende Akzeptanz von erneuerbaren Energien und diverse Fördermassnahmen des Bundes. Trotzdem tun sich viele Akteure beim «Sonderfall» Geothermie schwer. Geothermie-Schweiz will dies ändern und geht gezielt Städte und grössere Gemeinden an.

In Lausanne fand die erste von sechs Veranstaltungen statt.

In Lausanne fand die erste von sechs Veranstaltungen statt. Quelle: Lausanne Tourisme

Ein erster Schritt ist getan: Um allfällige Wissenslücken zu schliessen, hat Geothermie-Schweiz im laufenden Jahr eine Geothermie-Initiative gestartet. Für die insgesamt sechs Veranstaltungen in Lausanne, Yverdon, Bellinzona, Bern, Zürich und Sargans lud der Verband fast 400 Städte und Gemeinden aus 21 Kantonen ein. 61 Gemeinden sind der Einladung gefolgt und lernten die geologischen Voraussetzungen und die Vielfalt der Möglichkeiten kennen, wie Erdwärme im Siedlungsraum zur Wärme- und Kälteversorgung oder zur Speicherung genutzt werden kann. Sie erfuhren aus erster Hand, welche Förderinstrumente zur Verfügung stehen, welches die konkreten Schritte bei der Planung eines Geothermie-Projekts sind und mit welchen Kosten zu rechnen ist.

Das Fündigkeitsrisiko als grösste Hürde
Geothermie-Schweiz hat nicht nur informiert, sondern auch zugehört. Welche Hürden stellen sich Städten und Gemeinden in den Weg? Bislang wird die Geothermie in der Energieplanung häufig gar nicht erst in Betracht gezogen, da viele Entscheidungsträger deren Potenzial nicht genügend kennen. Oder es herrscht die Meinung vor, Geothermie sei zu teuer. Das stimmt allerdings nur bedingt: Ein richtig dimensioniertes Geothermie-Projekt ist wirtschaftlich konkurrenzfähig, zumal sich der Bund mit bis zu 60 Prozent an den Investitionskosten für die Prospektion und Erschliessung des Untergrundes beteiligt. Der Haken dabei: Nicht jedes Geothermie-Projekt ist erfolgreich. Somit ist das Fündigkeitsrisiko die weitaus grösste Hürde für die Initiierung eines Geothermie-Projekts. Was, wenn in der angestrebten Tiefe nicht genug (warmes) Wasser vorhanden ist?

40 Prozent Risikokosten sind noch zu hoch
Ist ein Projekt nicht von Erfolg gekrönt, bleiben dem Projektanten immer noch 40 Prozent Risikokosten. Das übersteigt die finanziellen Möglichkeiten von Städten und Gemeinden, die ihren Mitbürgerinnen und Mitbürgern zudem erklären müssen, weshalb sie am Ende mit leeren Händen dastehen. Darauf haben auch Städte und Gemeinden hingewiesen, die eine ambitionierte Energiepolitik verfolgen und auf eine rasche CO2-neutrale Wärmeversorgung hinarbeiten. Sie scheuen hohe Investitionskosten nicht, wohl aber das Risiko. Geothermie-Schweiz setzt sich dafür ein, diese Situation zu verbessern. Für die Geothermie braucht es nicht mehr Geld, sondern eine sinnvollere Verteilung, die das Risiko für Projektanten verringert.

Individuelle Beratungen
Geothermie-Schweiz führt die Initiative nun mit individuellen Erstberatungen weiter. Diese kann auch telefonisch erfolgen. Danach verweist der Verband interessierte Städte und Gemeinden für weitere Beratungen und allfällige Machbarkeitsstudien an spezialisierte Beratungsbüros. Für diese Empfehlungen berücksichtigt Geothermie-Schweiz ausschliesslich Mitglieder.

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