Geothermie in Deutschland

Eine mitteltiefe Geothermieanlage in Norddeutschland effizient mit Wärmepumpen betreiben

05.09.2022

In Schwerin, der Landeshauptstadt des norddeutschen Bundeslands Mecklenburg-Vorpommern, liefert ab dem nächsten Jahr eine mitteltiefe Geothermie-Anlage Wärme für ein Fernwärmenetz.Das in gut 1’300 Metern Tiefe vorhandene Thermalwasser ist 56° C warm und kann nicht direkt genutzt werden. Vier in Reihe geschaltete Hochleistungs-Wärmepumpe bringen die Temperatur auf das gewünschte Niveau zwischen 75 und 80° C.

Das Besondere an der Geothermie-Anlage sei ihre spezielle Anpassung an die regionalen Gegebenheiten im Norddeutschen Becken, schreiben die Stadtwerke Schwerin anlässlich der Lieferung der vier Wärmepumpen. Die Sole in einer Tiefe von 1.340 Metern sei zwar kontinuierlich warm. Allerdings nicht so warm, dass ihre thermische Energie ohne Weiteres zur Fernwärmegewinnung ausreichen würde. Hier kommen vier Hochleistungs-Wärmepumpen ins Spiel, mit denen der vorhandene Temperaturbereich der 56 Grad Celsius warmen Sole optimal genutzt und zielgenau sowie umweltfreundlich nach oben hin angepasst werden könne.

Der Bohrplatz des Geothermie-Projekts in Schwerin im Jahr 2021 (Quelle: Stadtwerke Schwerin).

Reihenschaltung verbessert Effizienz der Gesamtanlage
Die vier Wärmepumpen werden in Reihe geschaltet arbeiten. Dabei wird eine kleinere Komponente vor drei baugleichen, leistungsstärkeren Modellen installiert. Die Gesamtleistung aller vier Wärmepumpen beträgt 7,35 Megawatt. Das Warmwasser durchfliesst alle Wärmepumpen der Reihe nach und wird dabei jeweils um ein kleines Stück erhitzt, bis es nach der letzten Wärmepumpe die Vorlauftemperatur erreicht hat. Diese Schaltung dient der Verbesserung der Effizienz der Gesamtanlage. In Abhängigkeit von der Aussentemperatur wird die Wassertemperatur nur bei Bedarf noch einmal erhöht und anschliessend in das Fernwärmenetz eingespeist.

Quelle: geothermie.de

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