Geothermie für thermische Netze

Wärme zu wettbewerbsfähigen und stabilen Preisen

10.02.2023

Am Fernwärme-Forum am 25. Januar 2023 in Bern wurde die Bedeutung von fossilfreien und CO2 neutralen Energiequellen für die Fernwärme-Netze betont. Die Geothermie kann dabei einen entscheidenden Beitrag leisten, wie Michel Meyer (SIG) mit Beispielen erläuterte.

 «Netto-Null bis 2050 ist machbar und Fernwärme kann einen wichtigen Beitrag dazu leisten. Auf dem Weg zu einem CO2-freien Industrie- und Gebäudebereich werden erneuerbar betriebene Fernwärmenetze eine zentrale Rolle spielen. Das realisierbare Potenzial ist heute höchstens bis zur Hälfte ausgeschöpft», so die Aussage von Reto Burkard, Leiter Abteilung Klima, BAFU, am Fernwärme-Forum in Bern. Fernwärme-Netze verfügen heute über ein positives Image, erläuterte Othmar Reichmuth, Präsident des Verbandes Thermische Netze Schweiz. Die Herausforderung sei, die komplette Wärmeerzeugung mit fossilfreien und CO2 neutralen Energiequellen zu realisieren, fügte er hinzu.

Michel Meyer, von den Industriewerken Genf SIG und Vorstandsmitglied von Geothermie-Schweiz, erläuterte den Beitrag der Geothermie dafür. In Paris liefern über 50 hydrothermale mitteltiefe Geothermie-Anlagen Wärme an 1 Millionen Personen über thermische Netze. In München wird eine grosse geothermische Leistung für 100% erneuerbare Energie in den Fernwärmenetzen bis 2040 realisiert. In der Schweiz sind die Vorreiter die Kantone Genf und Waadt in der Westschweiz, mit Geothermieprojekten zur Deckung eines wichtigen Teils ihres Energiebedarfs. Die Möglichkeiten der Energiespeicherung im Untergrund, zur Überbrückung der saisonalen Schwankungen, sei dabei ein entscheidender Vorteil. Und konkurrenzfähig ist die Geothermie auch. Sie benötigt zwar hohe Investitionskosten in regionale Infrastrukturen, sprich mit regionaler Wertschöpfung. Die variablen Kosten sind danach Minim. Somit ist nach ca. 3800 Betriebszeit einer Geothermieanlage die erzeugte Wärme günstiger, als mit Gas produziert (Gaspreise vor der aktuellen Energiekrise, siehe Grafik unten).

Download Präsentation von Michel Meyer

 

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