GEothermie 2020

Tag der offenen Tür zeigt Resultate der ersten Erkundungsbohrung

15.10.2018

Genfer Behörden und Services Industriels de Genève (SIG) haben der Bevölkerung am 13. Oktober an einem Tag der offenen Tür die Resultate der Explorationsbohrung in Satigny präsentiert. Die Förderung der Geothermie im Rahmen des Programms GEothermie 2020 nimmt in Genf weiter Tempo auf – mit drei weiteren Erkundungsbohrungen und zwei grossangelegten, grenzübergreifenden Prospektionskampagnen.

Die Erkundungsbohrung von Satigny ist bis in 744 Meter Tiefe vorgestossen. Sie hat die Prognosen bestätigt: Im Untergrund befinden sich bedeutende Mengen warmes Wasser. Das Wasser steigt auf natürliche Weise auf und erreicht die Erdoberfläche mit einer Temperatur von 33 Grad sowie einer Abflussmenge von mehr als 50 Litern pro Sekunde. Dies entspricht einer thermischen Energieproduktion von 20 bis 30 GWh pro Jahr, was den jährlichen Heiz- und Warmwasserbedarf von 2000 bis 3000 Haushalten abdeckt. Antonio Hodgers, Regierungspräsident und Vorsteher des Département du Territoire (DT), freut sich: «Die Resultate dieser ersten Erkundungsbohrung sind ausgezeichnet. Sie stimmen uns zuversichtlich, unsere gesteckten Ziele erreichen zu können: Bis 2035 wollen wir 20% der Heizenergie im Kanton Genf durch Geothermie erzeugen.»

Um die Bevölkerung über den Stand des Programms GEothermie 2020 zu informieren, haben die Verantwortlichen die Resultate der Erkundungsbohrung von Satigny am Samstag, 13. Oktober vor Ort im Rahmen eines Tages der offenen Tür der Bevölkerung vorgestellt. Dabei wurden die Besucherinnen und Besucher mit informativen und unterhaltsamen Aktivitäten in die Prospektions- und Bohrmethoden eingeführt. Daneben konnten sie das aus dem Boden steigende warme Wasser testen und den anwesenden Spezialisten Fragen rund um die Geothermie stellen.

Die nächsten Etappen des Programms
Dank der guten Resultate der Erkundungsbohrung von Satigny tritt GEothermie 2020 nun in eine entscheidende Phase. Sie beinhaltet eine detaillierte, grenzübergreifende Prospektionskampagne sowie drei weitere mitteltiefe Erkundungsbohrungen, welche die SIG in enger Zusammenarbeit mit dem DT planen. «Diese Erkundungsbohrungen liefern uns Erfahrung und Knowhow zur Nutzung der Geothermie in Genf, einer sauberen, einheimischen und rund um die Uhr verfügbaren Energie», erklärt Christian Brunier, Generaldirektor der SIG. Die nächste Bohrung startet anfangs 2019 in der Gemeinde Bernex. «Die Nutzung der Geothermie wird unserer Gemeinde helfen, die Energie- und Umweltziele zu erreichen, die wir in unserem Programm «Weg vom Heizöl» formuliert haben», versichert Cyril Huguenin, Gemeinderat in Bernex.

Grenzübergreifende Prospektionskampagne
Gleichzeitig starten die SIG zwei neue, grossflächige Prospektionskampagnen, um möglichst viele für potenzielle Geothermieprojekte geeignete Standorte zur Auswahl zu haben. Die erste Kampagne beginnt am 22. Oktober in der Region von Avusy. Sie wird den Untergrund des Kantons Genf und der benachbarten französischen Gebiete auf einer Strecke von 125 Kilometern ausloten. Es ist das erste Mal, dass eine derartige Messkampagne grenzübergreifend durchgeführt wird. Dank einer Kooperation mit den französischen Behörden werden 36 Kilometer der Messstrecke über französischen Boden führen. «Es geht um eine koordinierte Datenbeschaffung beidseits der Grenze», so Pierre-Jean Crastes, Präsident des Verbandes der Genfer Gemeinden. «Vergessen wir nicht, dass das Genfer Bassin und demnach auch dessen Ressourcen ebenso französisch wie schweizerisch ist.» Die zweite Prospektionskampagne wird zwischen 2019 und 2020 durchgeführt. Ihr Streckenverlauf hängt vom Verlauf der ersten Messungen ab.

Die Kombination der Messresultate und der Erkundungsbohrungen wird eine detaillierte Kartographie des Genfer Untergrundes erlauben. Damit wird in den nächsten beiden Jahren eine flächendeckende Lokalisierung jener Standorte möglich, die sich für die Nutzung der Geothermie eignen. Die bevorstehenden Massnahmen sind damit entscheidend, um die Erfolgschancen künftiger Bohrungen zu erhöhen und eine langfristige und zuverlässige Nutzung der Geothermie sicherzustellen.

Das Programm GEothermie 2020 wird durch den Kanton Genf geführt. Die SIG zeichnen für die Umsetzung und Finanzierung verantwortlich. Das Programm fördert die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien, wie sie die Bevölkerung im Rahmen der Energiestrategie 2050 an der Urne befürwortet hat.

Medieninformation des Kantons Genf
Bericht im Westschweizer im Fernsehen
Programm GEothermie 2020

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