Gute Praktiken induzierte Seismizität
09.08.2023Ein Leitfaden für gute Praktiken zur Meisterung der induzierten Seismizität durch tiefe geothermische Operationen wurde kürzlich in Frankreich veröffentlicht.
Dieser französische Leitfaden, der vom BRGM und l’Ineris erarbeitet wurde, deckt die verschiedenen Arten von geothermischen Reservoirs und Nutzungsmethoden ab, die in Frankreich vorkommen. Es stützt sich auf die Erfahrungen aus zahlreichen Projekten sowie auf den aktuellen Stand der Wissenschaft im Bereich der durch Flüssigkeitsinjektionen in den tiefen Untergrund induzierten Seismizität.
Der BRGM/Ineris-Leitfaden schlägt eine Methode zur Bewertung der Gefährdung durch induzierte Seismizität und eine Strategie zur Überprüfung der Gefährdung in jeder Schlüsselphase der Projektentwicklung vor. Basierend auf faktischen Daten und Kriterien ermöglicht dieser Ansatz, die Betriebsmethode und die Instrumente zur Prävention und Kontrolle der Seismizität bestmöglich an das Projekt und seine Entwicklung anzupassen.
Der BRGM/Ineris-Leitfaden enthält auch Empfehlungen zu den notwendigen Daten, die in jeder Phase eines Projekts erhoben werden müssen, um das hydromechanische Verhalten des Reservoirs während des Betriebs so weit wie möglich vorherzusehen und um ein mikroseismisches Überwachungsnetz zu dimensionieren und zu betreiben, wenn die Gefahrenstufe dies erfordert. Er legt auch die Grundlage für die Definition von Einsatzprotokollen, die es ermöglichen, Operationen je nach eingesetzter Technologie und im Hinblick auf die festgestellte Mikroseismizität zu entfalten und zu steuern.
In der Schweiz hat der Schweizerische Erdbebendienst (SED) im Rahmen des Projekts GEOBEST 2020+ einen Leitfaden für den Umgang mit induzierter Seismizität bei Projekten der tiefen Geothermie in der Schweiz erstellt, der über das Webseite Geothermie- Schweiz
Leitfaden BRGM/Ineris zum Herunterladen (pdf, auf Französisch)