Geothermie in München

Geothermie-Anlage Holzkirchen startet Wärme- und Stromversorgung

28.02.2019

Die Geothermie-Anlage der Gemeindewerke Holzkirchen (D) hat Ende Dezember 2018 den Testbetrieb der geothermischen Heizzentrale gestartet. Seither wird erstmals geothermische Wärme ins Fernwärmenetz eingespeist. Im ersten Quartal 2019 soll zudem das Kraftwerk erstmals Strom produzieren.Die Leistung der Anlage ist höher als prognostiziert.

In der Gemeinde Holzkirchen, südlich von München, laufen aktuell letzte Optimierungsarbeiten an der neuen Geothermie-Anlage. Im Rahmen des Probebetriebs (Langzeit-Pumpversuch) wird seit Ende Dezember 2018 erstmals Geothermie-Wärme an die Endkunden geliefert. Noch für das erste Quartal 2019 ist die Aufnahme der geothermischen Stromproduktion geplant.

Die Wärmezentrale in der Bauphase.

Die Wärmezentrale in der Bauphase. Quelle: Gemeindewerke Holzkirchen.

Temperaturen von über 150° aus 5’000 m Tiefe
Die wichtigsten Arbeiten zum Projekt starteten am 27. Januar 2016 mit dem Beginn der Bohrarbeiten. Ein gutes Jahr später, am 4. März 2017 erreichte die zweite Bohrung ihr Endziel. Mit einer Bohrstrecke von 6’084 m ist sie noch länger als die erste Bohrung (5’600 m). Das Thermalwasser aus der zweiten Bohrung erreicht Temperaturen von über 150°C, deutlich höher als prognostiziert. Das Stromkraftwerk konnte dadurch auf eine grössere Leistung ausgelegt werden. In den kommenden Monaten läuft der Langzeit-Pumpversuch, bei welchem die Förderrate von anfänglich 30 Litern pro Sekunde schrittweise bis zum maximalen Wert von über 50 Litern pro Sekunde erhöht wird.

Mit der erfolgreichen Inbetriebnahme ihrer Geothermie-Anlage hat die Gemeinde Holzkirchen ihre Vision einer zukunftsfähigen Wärme- und Stromversorgung realisiert. Gemäss Gemeindekalkulation können mit der aus 5’000 m Tiefe gewonnenen Wärmemenge pro Tag rund 50’000 Liter Heizöl eingespart werden.

Rundflug über die Geothermie-Anlage Holzkirchen

 

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