GEOTHERMICA

Erster HEATSTORE-Bericht liegt vor

24.09.2019

Im Rahmen des von der EU initiierten Forschungsprogramms Geothermica ist das Projekt HEATSTORE entwickelt worden. Es befasst sich mit der geothermischen Wärmespeicherung als Form der Energieeinsparung. Nun liegt ein erster Bericht vor.

In Europa sind Heizungen und Klimaanlagen für die Hälfte des Endenergieverbrauchs verantwortlich. Hintergrund des Projekts HEATSTORE ist die bevorstehende thermische Energiewende. Geothermie, Biomasse, Solarthermie, industrielle Abwärme und Holz sollen künftig die fossilen Brennstoffe ersetzen. Um saisonale Schwankungen abzufedern und insbesondere saisonale Spitzen ebenfalls mit CO2-armen Energieträgern abzudecken, kommt der Wärme- und Kältespeicherung eine zentrale Rolle zu.

Bedeutender Schweizer Beitrag
HEATSTORE ist eines der umfangreichsten Module des Forschungsprogramms und wurde von der Universität Genf (UNIGE) und der Geological Survey of the Netherlands (TNO) initiiert. Am Projekt sind 23 Partner beteiligt, die durch eine Gruppe von wissenschaftlichen Forschungsinstituten und privaten Unternehmen aus 9 europäischen Ländern vertreten sind. Der Schweizer Beitrag zu diesem Projekt ist beträchtlich und wird von UNIGE koordiniert. Industriepartner sind die Services Industriels de Genève (SIG) und Energie Wasser Bern (EWB), zu den akademischen Partnern gehören die Universitäten Bern und Neuenburg sowie die ETH Zürich. Das Bundesamt für Energie (BFE) fördert dieses Projekt mit 5 Millionen Franken.

Regionen Bern und Genf als Labor
Zu den Hauptzielen des HEATSTORE-Projekts gehören ein besseres Verständnis der Technologien für unterirdische thermische Energiespeicher (Underground Thermal Energy Storage, UTES). Dank solcher Energiespeicher soll es künftig möglich sein, wirtschaftlich und effizient auf Veränderungen beim Energieangebot und -nachfrage zu reagieren. Insbesondere sollen Kosten und Risiken reduziert und die Leistung solcher Speichersysteme bei hohen Temperaturen (ca. 25-90°C) optimiert werden.

Zu den Forschungsergebnissen tragen hauptsächlich sechs neue Pilotprojekte und acht Fallstudien mit unterschiedlichen Konfigurationen von Wärmequellen, Wärmespeichertypen und Wärmenutzungsmustern bei. Wertvolle Daten liefern in diesem Zusammenhang insbesondere die Explorationsaktivitäten der SIG im Rahmen des Programms GEothermie 2020 im Kanton Genf sowie das EWB-Projekt beim Standort Bern Forsthaus. Diese Bereitstellung von echten Daten an akademische Partner macht diese Region zu einem natürlichen Labor.

Forschung und Industrie arbeiten Hand in Hand
Die Partner von HEATSTORE ergänzen sich ideal: Die Kombination aus führenden europäischen Forschungseinrichtungen und kleinen bis grossen Industrieunternehmen stellt sicher, dass die getesteten Technologien von den relevanten Interessengruppen kommerzialisiert werden können. Der erste HEASTSTORE-Bericht liefert wertvolle Erkenntnisse aus den UTES-Systemen der am Projekt beteiligten europäischen Partner. Sie wird mit weiteren Fallbeispielen innerhalb und ausserhalb von Europa ergänzt und enthält auch wichtige Erfahrungen aus der ersten Voruntersuchungsphase, Machbarkeitsstudien, Bauphasen, System- und Betriebsintegration und dem Betrieb integrierter Energiesysteme. Ebenfalls Teil des Berichts sind rechtliche, politische und öffentlich relevante Themen der teilnehmenden Länder.

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