Bohrarbeiten haben begonnen
04.11.2022Am 22. Oktober 2022 haben die Bohrarbeiten für das Projekt Geospeicher Forsthaus von ewb begonnen. Der Bohrkontraktor Marriott Drilling (UK) hat in den letzten Monaten die Bohranlage in England auf die projektspezifischen Bedürfnisse angepasst, nach Bern transportiert und aufgestellt. Nach den Abteufungsarbeiten bis ca. 200 Meter Tiefe werden die geologischen Kernarbeiten demnächst beginnen. Diese werden bis max. 500 Meter erfolgen. Die Resultate der ersten Bohrung sind auf Ende Jahr erwartet.
Mit dem Start der Bohrarbeiten wird dieses Pilotprojekt Realität. Ziel ist, die im Sommer ungenutzte Wärme im Erdboden zu speichern und im Winter zu nutzen. In der Energiezentrale Forsthaus betreibt Energie Wasser Bern (ewb) eine Kehrichtverwertungsanlage (KVA), ein Holzheizkraftwerk (HHKW) und ein Gas- und Dampf-Kombikraftwerk (GuD) zur Erzeugung von Strom und Wärme. Die Wärme wird in das bestehende Fernwärmenetz von Energie Wasser Bern eingespeist. Insbesondere im Sommer kann die aus der Kehrichtverbrennung anfallende Wärme jedoch nicht vollständig genutzt werden (Abwärme). Im Winter hingegen könnte diese Abwärme problemlos eingesetzt werden. An diesem Punkt setzt das Pilotprojekt «Geospeicher» an. Ziel ist es, die ungenutzte Abwärme mit einer thermischen Leistung von 3 bis 12 MWth am Standort Forsthaus in den Sandsteinschichten der Unteren Süsswassermolasse auf einer Tiefe zwischen 200 und 500 Metern zu speichern. Die saisonale Nutzung umfasst Ladezyklen in den Sommermonaten und Entladezyklen in den Wintermonaten, in denen die Wärme in das Fernwärmenetz von Energie Wasser Bern abgegeben wird.
Da es ein Pilotprojekt ist, wird in Etappen vorgegangen. Zuerst soll die technische Machbarkeit nachgewiesen werden, bevor der saisonale Geospeicher an die Energiezentrale und ans Fernwärmenetz angeschlossen und in Betrieb genommen wird. Die Wärmespeicherung mittels Geospeicher ermöglicht bei sehr kleinem Platzbedarf ein effizientes System zu realisieren.
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