Wegweisender Entscheid der jurassischen Regierung
27.01.2022Die jurassische Regierung hat entschieden, das Tiefengeothermieprojekt Haute-Sorne unter zusätzlichen Auflagen weiterzuführen. Der Kanton Jura macht damit den Weg frei für die Umsetzung eines wichtigen Pilotprojekts für die Stromproduktion aus Geothermie in der Schweiz.
Geothermie-Schweiz begrüsst den Entscheid der jurassischen Regierung. Neben dem verstärkten Dialog zwischen Behörden und Projektträgern und einer bereits zuvor geplanten Bildung einer externen und unabhängigen Expertengruppe setzt der Kanton Jura nun eine zusätzliche Begleit- und Informationskommission ein. Sie setzt sich aus Vertreterinnen und Vertretern von Kanton, Gemeinde, Verbände, Projektorganisation und der Bevölkerung zusammen. Im Rahmen dieser neuen Kommission werden alle Aspekte der verschiedenen Projektphasen erläutert und direkt die Feedbacks aus der Bevölkerung abgeholt. Dieser Austausch führt zu mehr Transparenz – eine notwendige Voraussetzung bei allen Geothermieprojekten.
Haute-Sorne – eine reproduzierbare Lösung
Die Geothermie spielt in der Schweiz bereits heute eine wichtige Rolle bei der Bereitstellung von erneuerbarer Wärme. Erdwärmesonden und Grundwasseranlagen produzieren einen Grossteil der heute mehr als 4 TWh/a bereitgestellter Geothermie-Wärme. Zusammen mit mitteltiefen Geothermie-Anlagen, die in zahlreichen aktuellen Projekten entwickelt werden, haben sie das Potenzial, bis 2050 mehr als einen Viertel des Wärmebedarfs in der Schweiz zu decken. Damit leistet die Geothermie einen grossen Anteil am Ersatz der heute noch weit verbreiteten fossilen Wärme.
Das Pilotprojekt in Haute-Sorne seinerseits ist eines der ersten Projekte in der Schweiz, das Bandstrom bereitstellen kann. Das von der Geo-Energie Suisse entwickelte Multi-Etappen-Stimulationskonzept ist ausserdem praktisch überall in der Schweiz reproduzierbar.
Weitere Informationen
- Medienmitteilung Kanton Jura (auf Französisch)
- Medienmitteilung Geo-Energie Suisse