Geothermie-Statistik Schweiz

Wärmeproduktion aus der Geothermie erreicht erstmals 4 Terawattstunden

02.09.2020

2019 sind in der Schweiz erstmals mehr als 4 Terawattstunden (TWh) geothermische Wärme innerhalb eines Jahres produziert worden. Bezogen auf die Fläche ist das ein weltweiter Spitzenwert. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Wärmeproduktion um 8.6 Prozent gestiegen. Um 4.1 Prozent zugenommen hat auch die installierte Heizleistung aller geothermischen Anlagen in der Schweiz.

Klimatisch war der Winter 2019 zwar mild, was sich in der Anzahl von 3’067 Heizgradtagen (HGT) widerspiegelt. Der Durchschnitt der letzten 20 Jahre betrug 3’221 HGT. 2018 war der Winter jedoch noch wesentlich milder (2’891 HGT), entsprechend stieg die geothermische Wärmeproduktion im Vergleich zum Vorjahr um satte 8.6 Prozent auf über 4 TWh. Dass es für 2019 insgesamt zu einem neuen Bestwert reichte, liegt an der weiteren Zunahme der installierten Leistung. Diese betrug im vergangenen Jahr 2’287 MW (+4.1 Prozent).

Überwiegend Systeme mit Wärmepumpen
Die produzierte Heizenergie stammte mit einem Anteil von 94.4 % (3‘786.3 GWh) hauptsächlich aus Systemen mit Wärmepumpen. Davon machen Erdwärmesondensysteme (EWS, 80.7 %) sowie Grundwassernutzungen (11.7 %) den Hauptteil aus. Weitere Nutzungen sind Geostrukturen, tiefe Aquifere und Tunnelwassernutzungen. Der Grossteil der direkten Wärmenutzung geht auf das Konto der Thermalbäder.

Betriebsdaten und Elektrowärmepumpenstatistik als Basis
Geothermie-Schweiz erstellt die Statistik zur geothermischen Energieproduktion jährlich im Auftrag von EnergieSchweiz. Sie ist Bestandteil der Statistik der Erneuerbaren Energien, die das Bundesamt für Energie herausgibt. Die vorliegende Statistik beruht auf Betriebsdaten, die von Anlagenbetreibern geliefert werden, und der Elektrowärmepumpen-Statistik des Bundesamtes für Energie, welche ihrerseits auf den Verkaufszahlen der Wärmepumpenlieferanten basiert.

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