Untiefe Geothermie: Wärme für den persönlichen Gebrauch

Die untiefe oder oberflächennahe Geothermie reicht bis ca. 500 Meter Tiefe. Mit der dortigen Wärme lassen sich zum Beispiel Ein- und Mehrfamilienhäuser, Hotels, Büros oder Gewerbe- und Industriebetriebe heizen. Die Anwendung ist äusserst vielfältig. Selbst Flughafenterminals nutzen Erdwärme. Und: Sogar Weichen wie Strassen können mit Erdwärme enteist werden.
Bei der Nutzung der untiefen Geothermie ist die Schweiz Weltspitze. Weit verbreitet sind bei uns Erdwärmesonden.
Land | Produktion MWh/Jahr | Produktion MWh/Einwohner |
---|---|---|
Island | 7'422'000 | 22.79 |
Schweden | 14'423'380 | 1.40 |
Finnland | 5'000'400 | 0.91 |
Neuseeland | 2'394'910 | 0.53 |
Norwegen | 2'294'630 | 0.45 |
Schweiz | 3'288'260 | 0.41 |
Heizen und kühlen
Mit Erdwärme lässt sich auch kühlen – tönt eigenartig, ist aber so. So funktionierts: Im Sommer ist es in einem besonnten Raum äusserst warm. Die Raumtemperatur ist sehr viel höher als im untiefen Untergrund. Der kühlere Untergrund wird genutzt, um den besonnten Raum zu kühlen. Die unerwünschte Wärme des Raums wird via Wärmetauscher in den Untegrund gebracht. Im Winter ist es umgekehrt. Dann ist der Raum kälter als der Untergrund. Mit der Untergrundwärme kann geheizt werden.
Heizen mit Erdwärme: 5 Tonnen weniger CO2
Ein Einfamilienhaus, das mit Erdwärme statt mit Öl beheizt wird, spart pro Jahr 2000 Liter Heizöl und stösst damit jährlich 5 Tonnen weniger CO2 aus. Voraussetzung ist allerdings, dass der Strom für die Wärmepumpe aus erneuerbaren Quellen stammt.