Geothermie-Projekt Jura, Tiefengeothermie-Projekt in Haute-Sorne

Vielversprechende Ergebnisse für das Projekt Haute-Sorne

05.10.2025

Die im Juli in der Tiefbohrung durchgeführten Tests bestätigen, dass die Durchlässigkeit des Gesteins ausreichend gesteigert werden kann, um ein nutzbares geothermisches Reservoir zu schaffen – unter Einhaltung der vorgegebenen seismischen Grenzwerte. 

Die Neubewertung des seismischen Risikos auf Basis der aktuellen Ergebnisse fällt günstiger aus als die Schätzungen, die der Projektbewilligung von 2015 zugrunde lagen. Die ersten beiden Berichte zu den in der Tiefbohrung durchgeführten Tests wurden gestern den Behörden des Kantons Jura übergeben; weitere Berichte folgen in den kommenden Monaten. Diese Unterlagen werden von den unabhängigen, vom Kanton beauftragten Experten aus sicherheitstechnischer Sicht geprüft. Auf Grundlage ihrer fachlichen Bewertungen werden die kantonalen Behörden anschliessend über die Weiterführung des Projekts entscheiden.

Wichtigste Ergebnisse der ersten beiden Berichte:

  • In der Tiefe des Reservoirs wurden natürliche, offene Kluftsysteme mit geringer Durchlässigkeit identifiziert. Diese Klüfte können mit den vorgesehenen Drücken hydraulisch stimuliert werden. Die beobachteten geomechanischen Prozesse entsprechen den Resultaten aus dem unterirdischen Bedretto-Felslabor sowie dem FORGE-Projekt in Utah. Die permanente Permeabilität des Gesteins konnte dabei um mehr als den Faktor 100 gesteigert werden.
  • In einer Tiefe von 4’000 m wurde eine Temperatur von 135 °C gemessen; für 5’000 m wird eine Temperatur von rund 168 °C prognostiziert. Der mittlere geothermische Gradient von 31,5 °C/km in Haute-Sorne liegt damit im schweizerischen Durchschnittsbereich.
  • Die stimulierte Kluftfläche nimmt – wie erwartet – mit zunehmendem Injektionsvolumen zu, analog zu Beobachtungen aus anderen Projekten.
  • Auf Basis des Multiriss-Stimulationskonzepts und unter Einhaltung der Grenzwerte für induzierte Seismizität und seismisches Risiko kann pro stimuliertem Bohrlochsegment eine ausreichend grosse Wärmeaustauschfläche geschaffen werden. Derzeit sind pro Bohrung dreissig Stimulationen geplant, um die für einen wirtschaftlichen Betrieb erforderlichen Zirkulationsraten zu erreichen.
  • Die seismische Reaktivität des Gesteins in Haute-Sorne ist mehr als 60-mal geringer als jene im Basler Geothermieprojekt. Entsprechend sind auch die seismischen Risiken deutlich niedriger als in der Risikostudie von 2015, die konservativ von einer mit Basel vergleichbaren Reaktivität ausgegangen war und Grundlage der damaligen Projektbewilligung war.

Die ersten Ergebnisse des Projekts werden am Mittwoch, 8. Oktober, um 9 Uhr am Europäischen Geothermie-Kongress in Zürich von Olivier Zingg, Direktor von Geo-Energie Jura, vorgestellt.

Medienmitteilung GEJ

 

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