Passiv-Seismik-Kampagne im Thurgau
04.03.2025Anfangs März wird die Geothermie Thurgau AG geophysikalische Messungen im Thurgau in Zusammenarbeit mit der Universität Genf und der ETH-Zürich im Rahmen der EU-Initiative GeoHEAT durchführen. Damit werden erste Feldmessungen für das Projekt «Thurgauer Energienutzung aus dem Untergrund 2030» (TEnU2030) ausgeführt.
Das Ziel dieser Kampagne besteht darin, den Untergrund bis zu einer Tiefe von 5 Kilometern abzubilden und dadurch das Verständnis über die Schichtlagerung und die Geometrie der vorhandenen tektonischen Störungen im Untergrund sowie die potenziell vorhandenen tiefen Grundwasserleiter zu verbessern.
Es wird eine innovative Methode namens «Nodal Ambient Noise Tomography» (NANT) angewandt. Die Erkundungstechnik ist nicht-invasiv und passiv, d.h. es werden keine künstlichen seismischen Quellen wie vibrierende Lastwagen oder Fallgewichte benötigt. Die Methode nutzt seismische Wellen, die aus dem Umgebungslärm stammen, der auf natürliche Weise durch Phänomene wie z.B. weit entfernte Gezeiten erzeugt wird. Diese natürlichen Bodenschwingungen werden dann verwendet, um die Geschwindigkeitsstruktur des Untergrunds zu rekonstruieren. Ähnliche Experimente wurden bereits in verschiedenen Regionen erfolgreich durchgeführt, unter anderem in den Kantonen Basel-Stadt, Basel-Landschaft und im Aargau, sowie in Deutschland, Frankreich und Italien.
Es sollen 300 Messgeräte über das gesamte Kantonsgebiet verteilt werden. Diese verbleiben für ca. einen Monat im Boden. Danach werden sie wieder eingesammelt und die gespeicherten Daten ausgewertet.
Verteilung der Messgeräte im Kanton Thurgau
Weitere Informationen:
Auskünfte erteilen:
- Christoph Lanter, Mitglied des Verwaltungsrates, Tel: 079 351 70 42
E-Mail: lanter@kombiniert.ch - Dr. Bernd Frieg, Geschäftsführer Geothermie Thurgau AG, Tel: 079 445 23 32
E-Mail: frieg@geothermie-thurgau.ch