Im Oktober wird in Genf wieder gebohrt
23.09.2019Etwas mehr als ein Jahr nach der ersten Erkundungsbohrung im Rahmen des Programms GEothermie 2020 nehmen der Kanton Genf und die Services Industriels de Genève (SIG) die zweite Erkundungsbohrung in Angriff. Diese wird tiefer sein als die erste und rund 1100 Meter Tiefe erreichen.
Die geologischen Bedingungen im Kanton sind vielversprechend und werden im Rahmen des Programms GEothermie 2020 genau erforscht. Die erste Erkundungsbohrung in Satigny im Jahr 2018 war sehr erfolgreich und förderte in einer Tiefe von 420 bis 744 Metern 33°C warmes Wasser mit einer Fliessrate von mehr als 50 Litern pro Sekunde zutage.
Auch wenn das zweite Bohrloch in Lully nur wenige Kilometer weiter südlich liegt, unterscheiden sich die vermuteten Störungszonen in den Kalksteinschichten leicht. Mit der zweiten Erkundungsbohrung wird festgestellt, ob dieser Standort gleichermassen günstig für die geothermische Nutzung ist. Diese Bohrung soll eine Tiefe von bis zu 1100 Metern erreichen.
Von den Erfahrungen profitieren
Um von den Erfahrungen aus der ersten Bohrung in Satigny zu profitieren, werden beispielsweise die gleiche Maschine und die gleichen Teams eingesetzt. Und auch die Erfahrungen aus dem zweiten Pilotprojekt im technischen und administrativen Bereich kommen künftigen Bohrungen zugute. Die gewählte Bohranlage ist deutlich leichter als die üblicherweise für tiefere Bohrungen verwendeten Anlagen und trägt dazu bei, dass sich der Bohrplatz letztlich kaum von einer herkömmlichen Baustelle unterscheidet.
Genfer Geothermie-Ziel bis 2035
Derzeit bezieht Genf mehr als 90 Prozent seines Energiebedarfs von ausserhalb des Kantons, und der fossile Anteil beträgt rund 75 Prozent. Um diese Werte nach unten zu bringen, setzt der Genf unter anderem auf die lokale Ressource Erdwärme: Bis 2035 sollen 20 Prozent der Heizenergie im Kanton Genf durch Geothermie erzeugt werden.
Weitere Informationen
GEothermie 2020