connect4geothermal 2022 – ein voller Erfolg
04.11.2022Mit 268 Teilnehmenden aus 7 Ländern, 22 Austeller, einer Plenar- und sechs Parallelsessionen, zwei Podiumsgesprächen, 135 im Vorfeld vereinbarte 1zu1 Gespräche, zwei Führungen, drei Workshops und einem Networking Abendessen war das Geothermieforum connect4geothermal Ende September 2022 mit seiner zweiten Durchführung ein Erfolg. Es hat der Geothermie in der Schweiz ein Gesicht gegeben. Diese lokale und CO2 neutrale Bandenergie bietet Lösungen für die Energiewende, insbesondere für die Wärme. Sie kann im Energiemix einen wesentlichen Beitrag zur Dekarbonisierung und zur Energieautarkie leisten. Am Forum wurden die dafür erforderlichen Rahmenbedingungen diskutiert.
Am 28. und 29. September 2022 haben 268 Personen am Geothermieforum connect4geothermal in Bern teilgenommen, wovon 232 vor Ort und 54 online. Klar kam zum Ausdruck, dass Geothermie einen wichtigen Beitrag zur Energiewende beitragen kann. Insbesondere für die Wärmewende bietet diese lokale und CO2 neutrale Bandenergie Alternativen zu fossilen Energieträgern.
Erneuerbare Energien für die Wärme
Über 50 Prozent des gesamten Energieverbrauchs der Schweiz wird für die Bereitstellung von Wärme verwendet und verursacht 60 Prozent des CO2-Ausstosses. Denn rund 60 Prozent der Raum- und Prozesswäre wird nach wie vor aus fossilen Energieträgern gewonnen, wie Nicole Lupi vom Bundesamt für Energie (BFE) in ihrem Vortrag erläuterte. Klimaneutrale Lösung für die Heizenergie sind somit zentral. Die Differenz zwischen dem Angebot und dem Bedarf an nachhaltigen Energien in der Schweiz ist krass und es braucht stärkere Massnahmen als die jetzt vorhandenen, erläuterte Marc Müller (Impact Living). Geothermie hat dabei viele Vorteile, ergänzte er, da sie lokal verfügbar ist sowie mit wenig grauer Energie und wenig kritischen Ressourcen gewonnen werden kann. Alexander Richter (Innargi) zeigte auf, dass Geothermie für direkten Wärmeverbrauch ohne Wärmepumpen in den letzten 25 Jahren eine Wachstumsrate vom 425 % hatte. Anhand verschiedener Beispiele in Dänemark zeigte er, wie diese lokale Energie im urbanen Raum für die Wärmezufuhr in Fernwärmenetzen immer mehr zum Einsatz kommt.
Projekte und Erfahrungsaustausch
In den Parallelsessionen zum Schutz und Nutzen der Ressourcen des Untergrundes wurden Strategien und Verfahren erläutert, wie der Untergrund erkundet werden kann, um dessen Ressourcen zu nutzen und zu schützen. Anhand konkreter Projekte wurde aufgezeigt, wie sich Schutz und Nutzen ergänzen können und bei geeigneter Planung nicht im Widerspruch stehen. In den Sessionen zur Gewinnung und Verteilung von Wärme wurden Projekte und Erfahrungen geteilt, mit welchen Ansätzen die in den Tiefen des Untergrundes gewonnene Wärme in Quartieren und Städten verteilt werden kann. In den Sessionen zur Produktion von Strom und Speicherung von Energie wurden Potentiale der Geothermie für Strom und Energiespeicherung erläutert und Erfahrungen aus konkreten Projekten geteilt. Im Rahmen der drei Workshops «Minimale Daten bei Explorationsbohrungen», «Erfahrungsaustausch zwischen Kollaboration und Wettbewerb» sowie «Bedarf an Aus- und Weiterbildung für die Geothermie» wurden gute Praktiken für Wissens- und Technologietransfer erarbeitet.
Vernetzung
Das Forum ist auch eine wichtige Plattform für die Vernetzung unter den verschiedenen Anspruchstruppen aus Wirtschaft, Behörden und Wissenschaft. Dafür hatte es Raum während den verschiedenen Pausen. Im Foyer des Forums konnten auch an 22 Ständen von Lieferanten und Lösungsanbietern Informationen vermittelt und Kontakte gepflegt werden. Die Möglichkeit, im Vorfeld Termine für persönliche Gespräche zu buchen wurde rege genutzt. 135 vereinbarte 1zu1 Gespräche haben stattgefunden. Die Besichtigung und Führung durch das Tropenhaus Frutigen, das Wärme aus dem abfliessenden Tunnelwasser bezieht, stiess auf reges Interesse. Auch die Erläuterungen zur Nutzung von Grundwasser zur Heizung im Fernwärmenetz Lorraine in Bern sowie die Besichtigung der entsprechenden Anlagen fanden positivem Anklang.
Alle Präsentationen, alle Videoaufnahmen der Vorträge und Podiumsdiskussionen sowie die Bilder des Forums finden sich auf www.connect4geothermal.ch
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