Heatstore Schweiz, Pilotprojekt «Geospeicher»

ewb zieht dem Geospeicher den Stecker

07.04.2025

Der Stadtberner Energieversorger Energie Wasser Bern ewb hat das Pilotprojekt “Geospeicher” abgebrochen. Die Testphase hat gezeigt, dass der Untergrund zu wenig wasserdurchlässig ist. Mit dem Projekt wollte ewb die im Sommer anfallende überschüssige Wärme der Energiezentrale “Forsthaus” im nahegelegenen Sandsteinuntergrund für die Nutzung im Winter speichern.

Mit dem Geospeicher strebte ewb eine Hochtemperaturspeicherung im Untergrund an. Die Idee: Überschüssige Wärme, die im Sommer durch die Kehrichtverwertungsanlage und Abwärme von Industriebetrieben entsteht, zu speichern und im Winter – bei erhöhtem Energiebedarf – zurückzugewinnen. Die Kundschaft von ewb hätte diese Wärme dann über das Fernwärmenetz fürs Heizen beziehen können.

Das Projekt war ambitioniert und hatte Pioniercharakter, da es weltweit nichts Vergleichbares gibt. Allerdings stellt sich nun nach drei Explorationsbohrungen in 500 Metern Tiefe heraus: Die Sandsteinschichten im Untergrund eignen sich nicht für die Speicherung. Der Sandstein lässt weniger Wasser durch als andere Standorte, an denen ewb vorgängig Tests durchgeführt hatte. Das Wasser zirkuliert zu wenig, wodurch die Wärmespeicherung nicht in ausreichendem Masse möglich ist. Auch Massnahmen, mit denen die Gesteinsdurchlässigkeit hätte erhöht werden sollen, waren nicht zufriedenstellend. Die dafür notwendigen Technologien befinden sich zum Teil erst in der Entwicklung.

Auf der Grundlage dieser Erkenntnisse hat ewb das Projekt Geospeicher gestoppt und prüft alternative Wärmekonzepte, die dem wachsenden Fernwärmebedarf gerecht werden. Hierzu zählt etwa die Energiezentrale Buech, die Abwärme in Erdsondenfeldern speichern soll.

Originalmitteilung ewb:
https://www.ewb.ch/ueber-uns/medien-publikationen/medienmitteilungen/2025/mm-geospeicher.php

Projekt Heatstore : https://www.heatstore.eu/

Newsübersicht