Domenico Giardini - Chef SCCER-SoE

«Es ist höchste Zeit für Geothermie!»

20.10.2016

ETH-Professor Domenico Giardini appelliert: «Will man die Geothermie erfolgreich weiterentwickeln, braucht es eine intensive Experimentierphase einhergehend mit stetigen Investitionen. Nur so kann das gesamte Potenzial der neuen Technologie ausgenutzt werden.»

Prof. Dr. Domenico Giardini ist Leiter des Schweizer Kompetenzzentrums für Energieforschung – Strombereitstellung (SCCER-SoE) und Professor in Seismologie und Geodynamik am Institut für Geophysik der ETH Zürich.

Prof. Dr. Domenico Giardini ist Leiter des Schweizer Kompetenzzentrums für Energieforschung – Strombereitstellung (SCCER-SoE) und Professor in Seismologie und Geodynamik am Institut für Geophysik der ETH Zürich.

In einem Blog fordert Domenico Giardini, Chef des Kompetenzzentrums SCCER-SoE (Swiss Competence Center for energy Research – Supply of Energy) mehr Engagement für die Geothermie. Ein Auszug:

«Für eine erfolgreiche Entwicklung der Geothermie ist, wie für jede neue Technologie, eine intensive Experimentierphase verbunden mit kontinuierlichen Investitionen nötig, um ihr gesamtes Potential auszuschöpfen. Das Schweizer Parlament zieht dafür verschiedene Unterstützungsmassnahmen in Betracht, beispielsweise eine Einspeisevergütung, eine Risikogarantie im Falle eines unproduktiven Standorts sowie ein landesweites Bohrprogramm, um den Untergrund genau zu erforschen.

Diese Massnahmen sind nötig, reichen aber wahrscheinlich nicht aus. Wenn wir das Ziel der Energiestrategie 2050 erreichen wollen – jährlich 4.4 Terrawattstunden oder 7 Prozent unserer aktuellen Elektrizitätsproduktion – , müssen alle Beteiligten ihren Teil dazu beitragen:

Mehrere Kantone sollten sich zusammenschliessen und die Pläne des Bundes unterstützen, indem sie eine gemeinsame Zulassungsregulierung festlegen und verschiedene Projekte koordinieren.

Ein landesweites Forschungs- und Entwicklungsprogramm für Experimente und Modellierungen sollte bis 2050 gewährleistet sein (wobei das SCCER-SoE ein erster Schritt in die richtige Richtung ist). Das Kompetenzzentrum hofft auf einen positiven Entscheid des Parlaments bezüglich der Förderung von Bildung, Forschung und Innovation für den Zeitraum 2017 bis 2020.

Es braucht Demonstrationsprojekte für verschiedene Techniken und geologische Gegebenheiten, um von 2025 bis 2050 eine elektrische Leistung von jährlich 20 Megawatt zu erreichen.

Elektrizitätsproduzenten sollten sich gemeinsam engagieren, um Projekte zur Stromerzeugung und direkten Wärmenutzung zu kombinieren.

Es bleibt nicht mehr viel Zeit. Eine landesweite Demonstrationsphase muss jetzt starten! Es ist höchste Zeit für Geothermie!»

 

 

 

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