Erfolgreiche Mitgliederversammlung 2025
09.05.2025Der Dachverband Geothermie Schweiz baute seine Aktivitäten und Sichtbarkeit aus. Beim Vorstand gibt es personelle Wechsel. Im Anschluss an die Mitgliederversammlung präsentierten der Kanton Waadt und die Stadt Lausanne in Referaten die grosse Dynamik, welche derzeit in der Region herrscht.
In Lausanne versammelten sich die rund 70 Teilnehmer:innen zur alljährlichen Generalversammlung von Geothermie Schweiz. Vincent Badoux, Präsident ad interim, begrüsste die Anwesenden und führte durch die Versammlung.
Auch im Jahr 2024 setzten sich die Verantwortlichen von Geothermie Schweiz mit Nachdruck dafür ein, das volle Potenzial der Geothermie in der Schweiz zu erschliessen und dass sie entscheidend zur Energiewende beiträgt. Eine zentrale Rolle spielte dabei das Programm “Transfer”, das den koordinierten Wissenstransfer innerhalb der Branche förderte. Zu den weiteren Hauptaktivitäten des Jahres zählten die Veranstaltung “Connect” und die Marketing-Kampagne “Hot and Cool”.
Hier finden Sie den gesamten Jahresbericht.
Wechsel im Vorstand
Peter Meier hat sich während zehn Jahren mit grossem Engagement im Vorstand für die Geothermie eingesetzt. Er tritt aus dem Vorstand aus, da laut Statuten eine Vorstandsamtsdauer auf zehn Jahre beschränkt ist. Geothermie Schweiz bedankt sich für den grossen Einsatz. Präsident Vincent Badoux verabschiedete das langjährige Vorstandsmitglied mit folgenden Worten: “Peter Meier hat uns während 10 Jahren mit seinem Fachwissen in der Geothermie und Hydrogeologie unterstützt. Zudem unterstützte er uns besonders auch bei politischen Anliegen und Prozessen. Als Direktor von Geo Energie Suisse wird Peter Meier die Vision einer energetisch unabhängigen Schweiz mit der Produktion von Elektrizität aus Geothermie weiterverfolgen”. Meier will sich zukünftig auch ausserhalb des Vorstandes für bessere Rahmenbedingungen für die Geothermie einsetzen.
Gleichzeitig wählte die Mitgliederversammlung zwei neue Mitglieder in den Vorstand:
Rita Kobler hat an der ETH Zürich Umweltnaturwissenschaften studiert, arbeitete anschliessend als Fachspezialistin erneuerbare Energien für das Bundesamt für Energie (BFE) und ist zurzeit Leiterin der Fachstelle Energien Kanton Basel-Landschaft.
Olivier Zingg absolvierte im Anschluss an sein Geologiestudium ein Nachdiplomstudium in Erdwissenschaften an der Universität Lausanne. Aktuell ist er Direktor der Geo-Energie Jura AG und komplettiert den Vorstand von Geothermie Schweiz.

v.l.n.r. M. Saar, O. Zingg, V. Badoux, R. Kobler, F. Mirjolet, S. Beuchat, J. Faessler (Direktor) und K-H. Schädle
Dynamische Geothermie im Kanton Waadt
Im Nachmittagsteil zeigte der Kanton Waadt, warum er zu den dynamischsten Kantonen im Hinblick auf Geothermie in der Schweiz zählt: Bereits drei tiefe Bohrungen wurden realisiert und ein Dutzend Bohrungen sind in den nächsten Jahren in Planung. “Nach 10 Jahren Bemühungen stimmt die Dynamik heute, die Projekte werden sehr schnell entwickelt und wir verstehen den Untergrund immer besser. Dadurch verstärken sich die Akzeptanz und die Erfolgschancen.” ordnet Referent Sébastien Beuchat ein. Beuchat ist Vorstandsmitglied bei Geothermie Schweiz und in der Generaldirektion für Umwelt des Kantons Waadt.
Gemeinderat und Direktor der Stadtwerke Lausanne (SIL) Xavier Company zeigte uns in einem zweiten Referat, wie Lausanne die Dekarbonisierung vorantreiben will. Die Stadt hat sehr ambitionierte Klimapläne: Die Fernwärme soll ab 2035 nur noch mit erneuerbaren Energien betrieben werden und Lausanne soll bis 2050 Netto-Null erreichen. Die Geothermie spielt zur Erreichung dieser Ziele eine wichtige Rolle. “Etwa 1 Milliarde Franken sind geplant, bis 2050 zu investieren”, so der amtierende Gemeinderat.
Francesco Barone der Stadtwerke Lausanne zeigte die ganze Komplexität auf, welche es mit sich bringt, erneuerbare Energien wie die Geothermie in ein beinahe 100-jähriges Fernwärme-System zu integrieren. Ein Fernwärme-Netz, ausgerichtet auf geringe Temperaturen, kann vermehrt mit erneuerbaren Energien betrieben werden und ist unabhängig vom Gas. Barone betonte zum Schluss: “Geothermie soll über direkten Austausch gebraucht werden, aber es braucht auch Wärmepumpen, um die Nutzung zu erhöhen, um nicht mehr von Gas abhängig zu sein.”
Die Mitgliederversammlung fand im Zentrum der thermischen Netze von Lausanne in der “Usine de Pierre-de-Plan” statt. Der Tag rundeten die Geothermie-Schweiz Mitglieder mit einem gemeinsamen Apero ab. Geothermie Schweiz bedankt sich bei den Stadtwerke Lausanne für die Möglichkeit und den herzlichen Empfang.
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