Programm Transfer, Wissenstransfer

Erfahrungsbericht zu 3 Waadtländer Geothermiebohrungen

06.08.2024

Ein neues Transfer-Projekt befasst sich mit der Prozessverbesserung bei geothermischen Tiefbohrungen. Ein Erfahrungsbericht über drei  Geothermiebohrungen liefert Erkenntnisse und steht zum Download bereit.

Die Tiefengeothermie in ihren verschiedenen Formen ist eine vielversprechende Technologie, die eine lokale erneuerbare Energie liefert; sie nimmt einen wichtigen Platz in den städtischen, kantonalen und eidgenössischen Strategien ein, um den Herausforderungen der Schweizer Energiewende zu begegnen. In der Schweiz befinden sich derzeit mindestens sechzehn Projekte in der Entwicklung, die Hälfte davon im Kanton Waadt. In unserem Land befindet sich diese Technologie noch in einem frühen Stadium; die Branche ist dabei, sich zu etablieren.

Wie können Prozesse bei Tiefbohrungen verbessert werden?
Die festgehaltenen Erkenntnisse, die bei drei mitteltiefen hydrothermalen Geothermiebohrungen im Kanton Waadt (AGEPP, EnergeÔ, MalmEnergies) gewonnen wurden, haben tiefe Einblicke gewährt und Schlüsselelemente geliefert, die bei künftigen Projekten in anderen Kantonen berücksichtigt werden sollten. Durch dieses Transfer-Projekt konnten die Herausforderungen bei den Erkundungsarbeiten zu Geothermieprojekten (Oberflächen- und Untergrundprospektion, Bohrungen) und allen damit verbundenen Tätigkeitenaus Sicht der Projektträger und der Behörden versachlicht werden. Auf der Grundlage der Befragungen und des Workshops wurden Empfehlungen zur Prozessverbesserung abgegeben.

Wenn man die Situation im Waadtland betrachtet, besteht das wichtigste Hemmnis in der derzeitigen Unkenntnis des Untergrunds. Darin liegt es auch hauptsächlich, dass die Fündigkeit der Geothermie-Ressourcen eingeschränkt oft war, was für die Projektträger ein schwer einzuschätzendes Risiko mit sich bringt.

Die Subventionsprozesse (vom Bund getragen) und die Genehmigungsprozesse (kantonale Befugnis) wurden in den letzten Jahren weitgehend konsolidiert. Sowohl der Bund als auch der Kanton Waadt haben ihre Verfahren weiterentwickelt und zusätzliche Mittel bereitgestellt. Anpassungen und Klarstellungen sind weiterhin erwünscht, um die Effizienz der Prozesse, den Ablauf der Projektevaluationen sowie die korrekte Dossiererstellung zu verbessern.

Ein weiteres starkes Hemmnis betrifft die Finanzierung von Misserfolgen, wenn die erwünschte Ressource nicht gefunden wird. Zwar gehört es zu einem unternehmerischen Ansatz dazu, Risiken einzugehen; die ersten Projekte haben jedoch gezeigt, dass die Unbekannten noch zu schwerwiegend sind und dass ein gewisses Risiko besteht, die Investitionen einzuschränken, wenn sich Erfolge nicht bald einstellen. Es wurden verschiedene Möglichkeiten genannt, darunter Risikogarantiemechanismen, die die Subventionen im Falle eines Misserfolgs ergänzen, oder ein “Projektportfolio”-Ansatz seitens der Investoren zur Diversifizierung der Risiken.

Um die Entwicklung der gesamten Branche zu begleiten, besteht ein Bedarf an einer verstärkten Kommunikation, insbesondere über Erfolgserlebnisse, um die Technologie zu fördern und ihre Akzeptanz schrittweise zu erhöhen. Letztlich müssen der Erfahrungsaustausch und die Weiterbildungsangebote ausgebaut werden, um die begrenzten Erfahrungen und das Wissen, das sich in der Schweiz noch im Anfangsstadium befindet, zusammenzutragen und zu stärken.

Weitere Informationen

Herausforderungen für die Branche und Empfehlungen
Tabellen 1, 2 und 3: Herausforderungen und Fragestellungen sowie Empfehlungen und laufende Massnahmen

Tabelle 1: Überblick über hauptsächlichen Herausforderungen, Fragestellungen, geplante und/oder laufende Aktionen

Gesamttabelle auf Seite 4 f. im Erfahrungsbericht.

 

Tabelle 2: Übersicht über die sekundären Herausforderungen mit laufenden Massnahmen.

Tabelle 3: Darstellung der sekundären Herausforderungen mit Vorschlag zu Lösungsansätzen.

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