Programm Transfer

Die ersten beiden Projekte sind gestartet

16.12.2020

Das Mitte 2020 gestartete Programm Wissens- und Technologietransfer Geothermie nimmt konkrete Formen an. Die ersten zwei Projekte sind gestartet und drei weitere Themen für 2021 sind bestätigt.

Programmleiter Cédric Höllmüller ist seit einem halben Jahr im Amt. Er hat Grundlagenarbeiten zum Aufbau des Programms geleistet, dem Programm ein Profil gegeben und die zwei ersten, vom Steuerungsausschuss bestimmten Projekte aufgegleist. Der aus elf Personen bestehende Steuerungsausschuss hat ausserdem drei weitere Projekte bestätigt.

 

Das erste Projekt: Starterleichterung für Geothermieprojekte
In diesem Projekt werden Hilfestellungen für die Erleichterungen des Startes eines hydrothermalen Geothermieprojektes in der Schweiz geschaffen. In Zusammenarbeit mit Repräsentanten der verschieden Stakeholder wie nationale und kantonale Behörden, Projektträger und Planer werden zuerst Hindernisse und Schwierigkeiten in Bezug auf hydrothermale Geothermieprojekte identifiziert. Darauf aufbauend werden konkrete Lösungsansätze mit Vorschlägen zur Verbesserung von prozeduralen Aspekten und Vernetzungsvorschlägen erarbeitet, beispielsweise in Form eines Leitfadens. Das Endprodukt wird Akteuren der Geothermie in der Praxis beim Beginn eines mitteltiefen Geothermieprojektes in Form eines konkreten Werkzeuges eine Hilfe bieten und den Projektstart vereinfachen. Das Projekt wird von Fabienne Sierro an der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften geleitet und von einer Expertengruppe mit Repräsentanten der wichtigsten Anspruchsgruppen begleitet.

Das zweite Projekt: Mindestdaten bei Explorationsbohrungen
Die Geothermie gehört im Rahmen der Energiestrategie des Bundes für eine Energiewende sowie zur Reduktion der CO2 Emissionen der Schweiz zu den alternativen Energiequellen. Auf Grund der ungenügenden Kenntnisse über den Untergrund der Schweiz sind hydro- und petrothermale Geothermieprojekte mit verschiedenen Unbekannten verbunden. Insbesondere braucht es Explorationsbohrungen, um den Untergrund besser zu erkunden und an die geeigneten Wärmequellen zu gelangen. Da in der Schweiz dafür noch wenig Erfahrung besteht ist jedes kommende Projekt ein Pilotprojekt. Erfahrungsaustausch und Koordination für die Datengewinnung werden allen betroffenen Projekten und Instanzen einen Mehrwert und Vereinfachungen bieten. Welche Daten sollen gesammelt werden, in welcher Form, wie und für welchen Nutzen? Ein Leitfaden oder möglicherweise ein Standard dazu kann die Effizienz für die Planung sowie die Effektivität für die Nutzung verbessern. Die Akzeptanz eines solchen Leitfadens oder Standards bei den verschiedenen Anspruchsgruppen mit teilweise unterschiedlichen Interessen ist eine Voraussetzung, damit er genutzt wird. Somit wird in diesem Projekt in einem partizipativen Ansatz mit den verschiedenen Anspruchsgruppen definiert, welche Standards für Explorationsbohrungen sinnvoll sein können. Das Projekt wird von Maximilian Keim an der Technischen Universität München geleitet und von einer Expertengruppe mit den Repräsentanten der verschiedenen Stakeholder begleitet.

Ausblick 2021
Für 2021 werden drei weitere Projekte entwickelt. Eines davon betrifft die Arealentwicklung und soll sicherstellen, dass die Geothermie zukünftig bereits in einer sehr frühen Phase der Arealentwicklung als potenzielle Energiequelle berücksichtigt und abgeklärt wird. Tatsache heute ist, dass die Kombination von kantonalen Energierichtplänen, Raumplanungsvorgaben und Umweltschutzrichtlinien den Nutzen der Geothermie für die Arealentwicklung ungenügend Rechnung tragen. Weiter haben die Planer von Arealen noch wenig Erfahrung mit der Integration von Geothermie in Gesamtenergystemen für Quartiere. Zu diesen zwei Aspekten wird das Projekt «Arealentwicklung mit Geothermie» ansetzten. Ein weiteres Thema für 2021 sind seismische 2D und 3D Kampagnen in urbanen Räumen. Solche Kampagnen sind der Realisierung von Geothermieprojekten vorgelagert, bedürfen verschiedene Bewilligungsverfahren und werden von der Öffentlichkeit wahrgenommen. Es besteht ein Bedarf zu einem vermehrten Erfahrungsaustausch unter den Projektanten sowie Behörden von Gemeinden und Kantonen, um die Vorbereitung und Durchführung solcher Kampagnen für alle zu vereinfachen. Und schliesslich wird in Hinblick auf das Forum Geothermie im Herbst 2021 eine Plattform für den direkten Austausch zwischen den Akteuren der Wertschöpfungskette der Geothermie geschaffen.

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