Erdwärme Magglingen

Bund realisiert erstmals ein mitteltiefes Geothermieprojekt

16.09.2021

Das Bundesamt für Bauten und Logistik BBL realisiert in Magglingen zurzeit mehrere Neubau- und Sanierungsprojekte für das Bundesamt für Sport BASPO. Parallel dazu wird ein Grossteil der Energieversorgung erneuert. Künftig sollen alle neuen und bestehenden Gebäude zentral mit Erdwärme versorgt werden. Ein solches Geothermieprojekt ist für den Bund eine Premiere.

Das Nationale Sportzentrum in Magglingen (NSM) zählt Dutzende von Gebäuden wie Sporthallen, Unterkünfte, Schulungsanlagen, Sportmedizinräume und Verwaltungsbauten. Die meisten Gebäude werden heute mit Gas beheizt. Diese dezentralen Gasheizungen sollen nun durch die umweltfreundliche Wärmequelle Geothermie ersetzt werden. Die zentral gewonnene Erdwärme wird über ein neues, rund 2’700 Meter langes Fernwärmenetz in alle bestehenden und neuen Gebäude verteilt. Beträgt der jährliche CO2-Ausstoss heute mehr als 1’300 Tonnen, sinkt er künftig um über 90 Prozent auf noch rund 70 Tonnen.

Heute noch fossil und dezentral, künftig erneuerbar und zentral: Der CO2-Ausstoss sinkt drastisch.

Geologische Verhältnisse am Jurasüdfuss sind günstig
Der gesamte Wärmebedarf der NSM-Infrastruktur von mehr als 6 Gigawattstunden pro Jahr lässt sich künftig ohne Verbrennungsprozess decken. Voraussetzung dazu ist ein genügend grosses Wasserreservoir mit guten Fliesseigenschaften im Untergrund. Die Voraussetzungen in Magglingen sind aller Voraussicht nach sehr gut. In einer Tiefe von rund 1’300 Metern wird warmes Wasser mit einer Temperatur von 30 bis 50° C erwartet. Bis dieses Reservoir für die Wärmeversorgung des Nationalen Sportzentrums genutzt wird, vergehen allerdings noch ein paar Jahre. Das BBL schätzt die Inbetriebnahme der Geothermiezentrale ab Ende 2027.

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