Bund, Kantone oder Städte – wer treibt die Geothermie in der Schweiz voran?
19.12.2019Ein neuer wissenschaftlicher Artikel beleuchtet die Rollen von Bund, Kantonen und Städten für die Geothermie. Das Fazit der Autoren: Es braucht eine bessere Koordination zwischen nationaler Politik und lokalen Projekten. Die von Geothermie-Schweiz neu geschaffene Stelle zum Erfahrungsaustausch in der Geothermie kann genau diese Rolle einnehmen.
Die Studie zeigt auf, dass Förderinstrumente und politische Unterstützung («Top-Down») von Bund und Kantonen allein nicht ausreichten, um Akzeptanz für ein lokales Geothermie-Projekt zu erreichen. Die nationalen Behörden täten gut daran, noch besser auf regionale Besonderheiten einzugehen und auf die Erfahrungen der Projektträger auf Gemeindeebene zurückzugreifen («Bottom-Up»).
Ein systematischer und multilateraler Austausch
Nach Ansicht der Autoren sollte ein Austausch zwischen den verschiedenen Staatsebenen systematisch und multilateral erfolgen, um den nationalen Lernprozess voranzutreiben. Ein besserer Informationsfluss zwischen Bund und Kantonen ermöglicht eine raschere Anpassung der nationalen Politik an die Bedürfnisse und Möglichkeiten der Kantone. Die Autoren schlagen zu diesem Zweck die Einrichtung einer permanenten Austauschplattform unter Federführung des Bundes vor, analog der Plattform Naturgefahren PLANAT.
Zum Zeitpunkt der Publikation ihres Artikels hatten die Autoren keine Kenntnis von der Stellenausschreibung «Programmleiter/in Erfahrungsaustausch Geothermie EAG». Sie weisen nachträglich darauf hin, dass Geothermie-Schweiz als Dachverband diese Schlüsselrolle perfekt wahrnehmen kann.
Weitere Informationen
- Zur Stellenausschreibung von Geothermie-Schweiz
- Der Artikel von Olivier Ejderyan, Franziska Ruef und Michael Stauffacher mit dem Titel «Entanglement of Top-Down and Bottom-Up: Sociotechnical Innovation Pathways of Geothermal Energy in Switzerland» ist auf der Internetseite des Wissenschaftsmagazins Journal of Environment and Development verfügbar.