Geothermie im Ruhrgebiet

Bochum nutzt stillgelegtes Kohlebergwerk als Tiefenwärme-Reservoir

01.03.2022

Im Herzen des Ruhrgebiets, in Bochum, entsteht derzeit ein Vorzeige-Quartier für klimafreundliches Wohnen, Leben und Arbeiten. Eine entscheidende Rolle bei der künftigen Wärme- und Kälteversorgung spielt die Geothermie.

Hier entsteht das neue Quartier in Bochum - rund 75 % des Wärme- und Kältebedarfs wird künftig durch Geothermie gedeckt.

Hier entsteht das neue Quartier in Bochum – rund 75 % des Wärme- und Kältebedarfs wird künftig durch Geothermie gedeckt.

Auf 70 Hektaren entsteht im neuen Bochumer Quartier Wohn- und Lebensraum, eine soziale und kulturelle Infrastruktur sowie Gewerbebauten und Forschungseinrichtungen. Für die Wärme- und Kälteversorgung setzen die Projektverantwortlichen auf Geothermie und nutzen dabei ein stillgelegtes Kohlebergwerk: Im Rahmen des Projekts soll der ehemalige Stollen als Tiefenwärme-Reservoir erschlossen werden. Insgesamt sollen ca. 75 Prozent des Wärme- und Kältebedarfs über das Grubenwasser gedeckt werden.

Zweite Bohrung ist 500 m tiefer
Die erste Bohrung in einer Tiefe von 340 m ist nun erfolgt. Für die Wärmeversorgung soll das rund 30 Grad Celsius warme Grubenwasser künftig gefördert und anschliessend über Wärmepumpen auf 45 Grad Celsius gebracht werden. Für die Kälteversorgung wird Wasser mit 18 Grad Celsius genutzt. Aufgrund des Temperaturunterschieds für Wärme- und Kältebereitstellung müssen auch die beiden Bohrungen unterschiedlich tief ausfallen. Nach der erfolgreichen ersten Bohrung wird nun die zweite bis zu einer Tiefe von 820 Metern folgen. Sobald beide Bohrungen erfolgreich abgeteuft sind und auch die geplante Verfügbarkeit des Grubenwassers durch Pumpversuche überprüft ist, kann die neue Energiezentrale gebaut werden.

Quelle: Zeitung für kommunale Wirtschaft (ZfK)

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