Programm Transfer

Klare Regeln für die Nutzung von Grundwasser

05.05.2025

Ob Grundwasser als Trinkwasser, zur Bewässerung, zum Heizen oder zum Kühlen verwendet wird, muss eng koordiniert werden. Heute ist die behördliche Zuständigkeit unklar und es fehlen übergeordnete Regeln.An einem Transfer-Workshop von Geothermie-Schweiz plädierten Fachpersonen für eine koordinierende Instanz.

Am 13. November 2024 trafen sich Fachleute von Bund, Kantonen und Gemeinden aus den Bereichen Energie, Umwelt und Wasserversorgung. Thema des Workshops in Bern war die Identifikation von Rahmenbedingungen für eine vielfältige Nutzung von Grundwasser.  Eingeleitet wurde der Workshop durch verschiedene Inputreferate.

Grundwasser wird heute als Trinkwasser, für die Bewässerung in der Landwirtschaft sowie zur Wärme- und Kältegewinnung oder als lokaler Energiespeicher genutzt. Das Potenzial der thermischen Nutzung ist in der Schweiz sehr hoch. Die Ausschöpfung dieses Potenzials muss aber mit den andern Grundwassernutzungen koordiniert werden. Dabei spielt der Umwelt- und Grundwasserschutz eine zentrale Rolle.

 

Damit die multifunktionale Nutzung des Grundwassers funktioniert, braucht es verschiedene Rahmenbedingungen. Die Teilnehmenden identifizierten folgenden Handlungsbedarf:

  • Rollenklärung unter den Akteuren: Um Grundwasser zu verschiedenen Zwecken nutzen zu können, bedarf es heute unterschiedlichster Ansprechpartner bei nationalen, kantonalen und kommunalen Behörden. Die Verantwortungen zwischen den Behörden sind oft unübersichtlich. Es fehlt eine zentrale Koordinationsstelle. Hier braucht es eine Klärung und wenn möglich eine Vereinheitlichung der Kompetenzen.
  • Governance: Bestimmung eines federführendes Organs, das die Rollenklärung ermöglicht, koordiniert und für die Nutzung des Grundwassers Prioritäten festlegt.
  • Dokumentation Ist-Zustand: Quantifizierung des Ist-Zustands von Grundwasservorkommen, -qualität und -eigenschaften. Dreidimensionale Planung. Für die multifunktionale Nutzung ist auch ein entsprechendes Monitoring nötig.
  • Gemeinsame Datengrundlage: Schaffung gemeinsamer und zugänglicher Entscheidungs- und Planungsunterlagen, mit welchen sich Potenziale, Risiken und Opportunitäten besser abwägen lassen.
  • Schutz des Grundwassers: Wärmeeinträge, welche die Grundwassereigenschaften negativ beeinflussen könnten, sind zu vermeiden. Möglich wären zum Beispiel Synergien zwischen der Grundwassernutzung zur Wärmegewinnung, der anschliessenden Verwendung des abgekühlten Wassers für industrielle Kühlprozesse und der erneuten Verwendung des aufgewärmten Wasser zu Heizzwecken.

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