Technologie
Bohrungen, Tunnelwasser und Thermalquellen
In der Schweiz sprudelt warmes Wasser nur sehr selten direkt aus dem Untergrund. Die warmen Thermalwasserquellen sind an tief reichende Störungszonen im Faltenjura und Alpenraum gebunden. Einige Thermalquellen und damit auch Thermalbäder sind so z.B. im Kanton Aargau zu finden. Im Wallis reihen sich Thermalquellen und -bäder perlschnurartig entlang des Rhonetals auf. Westlich setzen sich die Thermalquellen ins Waadtland fort (Lavey-les-Bains, Yverdon). Einen Überblick über die Walliser Thermalbäder finden Sie hier.
Bereits zu Römerzeiten wurden Thermalquellen für Badezwecke genutzt. Früher wurde das Wasser aus den Thermalquellen gefasst. Um heute warmes Wasser aus mittleren Tiefen zu erschliessen, sind in der Regel Bohrungen nötig. Das Wasser kann entweder direkt oder indirekt im geschlossenen Kreislauf und mit Wärmetauscher genutzt werden.
Die bekannteste direkte Nutzung sind Thermalbäder, bei denen das Tiefenwasser direkt ins Schwimmbecken läuft. Thermalbäder zeichnen sich dadurch aus, dass es meistens nur Förderbohrungen gibt. Das Wasser wird angebohrt, gefördert und nach der Nutzung über Flüsse und Bäche abgeleitet. Besteht nur eine Förderbohrung, spricht man von Singlette.
Die meisten Nutzungen erfolgen mit einem geschlossenen Tiefenwasser-Kreislauf: einer Förderbohrung und Reinjektionsbohrung (Dublette). Das warme Wasser wird angebohrt, nach oben gepumpt, genutzt und anschliessend über eine Bohrung wieder in den Untergrund gepumpt. Gelegentlich ist auch eine dritte Bohrung vorhanden (Triplette). Die Wärme wird dabei über einen Wärmetauscher an einen zweiten Heizkreislauf übergeben. Mit diesem Heizkreislauf können z.B. ein Nah- oder Fernwärmenetz oder auch Gewerbe und Industrie mit Wärme versorgt werden.