Zum ersten Mal auf einen Blick
19.12.2018Die Ausbildung im Bereich Geothermie hat sich in den letzten Jahren in der Schweiz stark entwickelt. Erstmals gibt nun ein Bericht einen Überblick über die bestehenden Ausbildungsangebote. Dieser Überblick wird jährlich aktualisiert.
Ziel des Berichts ist es, einen umfassenden Überblick über die bestehenden Schulungen im Jahr 2018 zu geben. Dazu wurden die Hochschulen, die Technischen Schulen, die Berufsschulen und die Berufsverbände kontaktiert.
43 Ausbildungen in sechs Kategorien
Die Schulungen wurden nach Inhalten oder der Art der Schulung in 6 Kategorien eingeteilt: Ressourcen, Energierückgewinnung, Dimensionierungssoftware, thematische Tage, Grundausbildung und Verschiedene. Insgesamt wurden 43 Ausbildungen identifiziert. Folgenden Trends konnten festgestellt werden:
- Am häufigsten gibt es Ausbildungen zur Energierückgewinnung. Sie konzentrieren sich hauptsächlich auf die Rückgewinnung mit Wärmepumpen (untiefe Geothermie). Die Grundausbildung (BSc oder MSc) ist ebenfalls gut abgebildet.
- Ressourcenorientierte Kurse (Geologie) sind ebenfalls gut vertreten, werden jedoch nur im akademischen Umfeld angeboten.
- Die Mehrheit der Schulungen dauert 1 Tag oder weniger. Nur 3 Ausbildungen dauern mehr als 10 Tage. Das Thema Geothermie ist meist nur ein Unterthema, das im Rahmen von Schulungen behandelt wird, die sich allgemein mit erneuerbaren Energien oder den Geowissenschaften befassen.
- Die Mehrheit der Ausbildung betrifft die untiefe Geothermie. Sie wird eher in der Berufsausbildung behandelt. Das Thema «Tiefengeothermie» wird vor allem in einem akademischen Lehrplan behandelt.
Lücken im Schulungsangebot
Im Bericht werden auch einige Lücken im Schulungsangebot identifiziert. Zum Beispiel fehlen Ausbildungen in folgenden Bereichen:
- Spezifische und fachliche Ausbildung für Bohrleute und Ausrüstungen von Bohrungen
- Grosse Wärmepumpen
- Integration in Energiesysteme (z.B. Fernwärme, Energieplanung)
- Projektmanagement von mitteltiefen und tiefen Geothermieprojekten
- Systematischer Erfahrungsaustausch
Zusammenfassend kommen die Autoren zum Schluss, dass in der Schweiz ein relativ gutes Angebot an Geothermie-Ausbildungen besteht. Es wäre aber sinnvoll, Synergien zwischen den Angeboten besser zu nutzen und die Angebote gemeinsam weiterzuentwickeln.
Weitere Informationen:
Die Geothermie-Ausbildungen im Detail (Bericht auf Französisch)
Newsübersicht