Geothermie-Statistik Schweiz

4.5 TWh Heizenergie aus geothermischen Anlagen 2023 bzw. 5% der Schweizer Wärme

02.09.2024

Die geothermische Heizleistung stieg im Jahr 2023 um 5% und die klimakorrigierte geothermische Wärme beträgt jetzt 5.0 TWh!

Jährlich erstellt Geothermie-Schweiz im Auftrag von EnergieSchweiz eine Statistik zur geothermischen Energieproduktion in der Schweiz. Sie ist Bestandteil der Statistik der Erneuerbaren Energien, die das Bundesamt für Energie herausgibt. Die vorliegende Statistik beruht auf Betriebsdaten, die von Anlagenbetreibern geliefert werden, und der Elektrowärmepumpen-Statistik des Bundesamtes für Energie, welche ihrerseits auf den Verkaufszahlen der Wärmepumpenlieferanten basiert.

Das Jahr 2022 war etwas kälter als das Vorjahr, was sich in der Anzahl von 2’846 Heizgradtagen (HGT) widerspiegelt. Der Durchschnitt der letzten 20 Jahre liegt bei 3’164 HGT.

Die gesamte Heizleistung aller geothermischen Anlagen in der Schweiz betrug im Jahr 2023 2’774.3 MW. Hiervon entfielen 2’326.4 MW (83.9 %) auf Erdwärmesonden. Zur schweizweiten Heizleistung mit Geothermie trugen ausserdem bei: Oberflächennahes Grundwasser 372.4 MW (13.4 %), Geostrukturen 37.6 MW (1.4 %), Tiefe Aquifere 6.1 MW (0.2 %), Tunnelwasser-Nutzungen 4.1 MW (0.1 %), Thermalbäder 21.8 MW (0.8 %), Direktnutzungen Tiefer Aquifere 4.9 MW (0.2 %) sowie direkte Tunnelwassernutzungen (k. A.). Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Heizleistung 2023 um 5.0 %.

Die produzierte Heizenergie aus geothermischen Anlagen betrug 2023 4’531.0 GWh, wobei der Anteil der geothermischen und somit erneuerbaren Energie bei 3‘418.4 GWh (75.4 %) lag. Der andere Teil der produzierten Heizenergie stellt den Stromanteil der Wärmepumpen-Systeme dar.

Die produzierte Heizenergie stammte mit einem Anteil von 96.0 % (4‘342.0 GWh) hauptsächlich aus Systemen mit Wärmepumpen (WP). Davon entfielen wiederum 84.8 % auf Erdwärmesonden (3‘683.8 GWh). Die weiteren geothermischen WP-Nutzungen teilten sich auf in Oberflächennahes Grundwasser (12.6 %, 547.8 GWh), Geostrukturen (1.8 %, 78.0 GWh), Tiefe Aquifer-Nutzungen (0.2 °%, 22.7 GWh), Tunnelwasser (0.2 %, 6.8 GWh) und Tiefe Erdwärmesonden (0.1 %, 2.9°GWh).

Mit direkten Geothermie-Nutzungen ohne Wärmepumpen wurden 2023 insgesamt 189.0 GWh produziert, dies entspricht 4.0 % der gesamthaft produzierten Heizenergie. Der grösste Teil der direkten Nutzung erfolgte über Thermalbäder (181.2 GWh). Daneben lieferten auch die Anlagen Riehen und Schlattingen als Tiefe Aquifere einen Teil der Direktnutzungen ohne Wärmepumpe (5.8 GWh). Beim Lötschbergbasistunnel wurde ein grosser Teil der geothermischen Wärme direkt ohne Wärmepumpe für die Fischzucht verwendet (2.0 GWh). Für die anderen Tunnelwasser-Direktnutzungen stehen keine Abschätzungen zur Wärmenutzung zur Verfügung

Die offiziellen Statistiken sind auf der Seite Geothermie des BFE veröffentlicht.

 

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