Hydrothermale Geothermie

Lavey-les-Bains (VD): Hydrothermales Geothermieprojekt nimmt konkrete Formen an

11.07.2017

Die Machbarkeitsstudien sind beendet, die Finanzierung ist gesichert, und die Gründung des Unternehmens AGEPP SA ist abgeschlossen: So kann das Projekt für hydrothermale Geothermie in Lavey-les-Bains (VD) nun konkrete Formen annehmen. Bei der nächsten Etappe geht es darum, vom Kanton Waadt die Explorationsgenehmigung und die Betriebsbewilligung zu erhalten, damit die Bohrarbeiten in Angriff genommen werden können.

Im Rahmen dieses Projekts soll eine «Singlette» (eine einzige Förderbohrung mit Ableitung des Wassers in die Oberflächengewässer) bis in eine Tiefe von 3000 Metern realisiert werden. Diese Bohrung wird in einem der Gebiete der Schweiz vorgenommen, in denen am meisten Informationen zum geothermischen Potenzial vorliegen. Im Übrigen wird diese geothermische Ressource im Thermalbad Les Bains de Lavey über ein Netz von bestehenden Bohrlöchern bereits seit Jahrzehnten genutzt.

Beim Projekt der AGEPP SA wird das Tiefengrundwasser aus dem bereits zerklüfteten und sehr durchlässigen Fels hochgepumpt und für die permanente Stromversorgung von rund 900 Haushalten genutzt. Ausserdem wird es dazu dienen, das Thermalbad Les Bains de Lavey mit Wärmeenergie und mit von der Erdwärme erhitztem Wasser zu versorgen.

Quelle: AGEPP SA

Quelle: AGEPP SA

Aufgrund der Zielsetzung, ausgehend von einem hydrothermalen Reservoir Strom zu erzeugen, ist dieses Geothermieprojekt in der Schweiz sehr innovativ und einzigartig. Damit passt es perfekt zur Energiestrategie 2050 des Bundes. Diesbezüglich sei daran erinnert, dass die Schweizer Stimmbürgerinnen und Stimmbürger diese Strategie am 21. Mai mit 58,2% der Stimmen befürwortet haben, insbesondere auch die Waadtländer (Ja-Anteil von 73,5%) und die Walliser (Ja-Anteil von 63,4%).

Das Projekt stützt sich auf private und öffentliche Aktionäre. Dazu gehören auch mehrere Westschweizer Unternehmen, die sich für die Entwicklung erneuerbarer Energien engagieren: SI- REN SA, Holdigaz SA, EOS Holding SA, Romande Energie Holding SA und CESLA SA sowie die Gemeinden Lavey-Morcles (VD) und Saint-Maurice (VS). Hinzu kommt die finanzielle Unterstützung durch den Bund (BFE) und den Kanton Waadt.

Die technischen und finanziellen Studien, einschliesslich einer detaillierten Analyse der Seismizität und der potenziellen Auswirkungen auf die Umwelt, wurden mittlerweile abgeschlossen. Die Finanzierung ist gewährleistet. Das Bewilligungsgesuch an den Kanton Waadt wird die Realisierung der Bohrung und die Errichtung der Oberflächenanlagen umfassen, die für die Nutzung der geothermischen Energie bestimmt sind.

Die öffentliche Auflage ist für Anfang 2018 vorgesehen. Die Bohrung soll 2019 vorgenommen werden, und die Inbetriebnahme ist für 2020 geplant.

Weitere Informationen: www.agepp.ch / Medienmitteilung AGEPP SA

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